Freitag, 20. August 2010

Eine lange Zeit.......

....seit dem letzten Posting. :(
Uni-bedingt habe ich seeeeehr lange nichts mehr posten können, keine News, keine kleinen Reviews und auch das Zinnfiguren Tutorium hatte Zwangspause.
Doch die Welt hat sich weiter gedreht, es gibt viel neues und ein paar Dinge über die zu berichten sich lohnt!

Da wären zum Beispiel die 28mm Hopliten von Immortal Miniatures die seit einiger Zeit verfügbar sind und von denen zwei neue Varianten für Anfang September geplant sind.
Außerdem ist meine 1:72 Hoplitenarmee weiter gewachsen und ein paar Perser in passender Größe sind hinzu gekommen.
Und Last but not least hat mich jetzt der Dreißigjährige Krieg in seinen Bann geschlagen und ich habe mir die Box "Royalist Infantry" von Warlord Games (Pike & Shotte) zugelegt die ich in ein kaiserlich-ligistisches Regiment verwandeln will.
Alles in allem eine Menge Kram für die ich hoffentlich Zeit haben werde um etwas darüber zu posten.
Gruß
F.W.Miesen

Sonntag, 1. November 2009

Dies und Das

So, nach längerer Abwesenheit habe ich endlich mal wieder Zeit zu posten.
Mittlerweile hat plasticsoldierreview.com eine Vorstellung der preussischen Grenadiere aus der Zeit Friedrichs des Großen herrausgebracht: http://www.plasticsoldierreview.com/Review.aspx?id=1716
Was man da liest motiviert wenig zum Kauf, es scheint da doch gravierende Mängel in Sachen Authentizität zu geben.

Durch einen befreundeten Reenacter habe ich erfahren, dass es demnächst griechische Hopliten im Wargames-Maßstab 28mm geben wird (hier lang).

Das Zinnfiguren Tutorium wird natürlich sobald wie möglich weitergeführt!

Dienstag, 18. August 2009

Zinnfiguren Tutorium Teil III.

Der Guss

Kommen wir nun zum Guss. Vor, bei und nach dem Guss sind einige Dinge zu beachten die in diesem Teil geklärt werden sollen.
Um den Guss vorzubereiten muss zunächst die Form in Gussfertigen Zustand gebracht werden.
Was viel Arbeit zu sein scheint meint einfach nur das einbringen des Trennmittels in die Form.
Bei Kautschukformen wird mit dem Pinsel etwas Formenpuder appliziert, am besten soviel, das flachere Stellen komplett ausgefüllt sind. Dann werden die mit Puder gefüllten Formenhälften kurz auf einer glatten Fläche sanft aufgestoßen, sodass sich das Puder setzt. Ist dies geschehen schüttet man das überzählige Formenpuder über einer Schale aus, und stößt die beiden Hälften leicht gegeneinander damit eventuell festgesetztes Trennmittel aus den Hälften fällt.
Formenpuder kann man natürlich auch in Metallformen anwenden, bringt aber oft nicht ganz so hervorragende Ergebnisse. Bei derartigen Formen greife ich daher auf das altbewährte Rußen zurück. Hierbei werden die Formenhälften über einer brennenden Kerze mit einer dünnen Rußschicht versehen die den selben Zweck wie Talkum erfüllt.

Sind die Formenhälften auf diese Art präpariert setzt man sie zusammen und befestigt sie aneinander.
Die Frage was man nimmt um die Hälften zusammen zu halten ist schwierig. Möglich sind Klammern, kleine Schraubzwingen und Gummibänder.
Was man für eine Form nimmt hängt individuell von der jeweiligen Form ab. Bei Metallformen fällt jedoch die Verwendung von Gummibändern weg. Bei Kautschukformen ist die Verwendung von möglichst dicken Gummibändern jedoch meist unproblematisch.
Position und Anzahl der verwendeten Bänder / Klemmen wird vorallem durch die Größe der Form aber auch das Fließverhalten des Metalls in der Form bestimmt.
Ein Rezept gibt es hier nicht, vorallem nicht bei Kautschukformen, da sich Formen des selben Baumusters oft in ihren Gießeigenschaften unterscheiden können. Daher sollte man pro Form einige Probegüsse einplanen, sozusagen "Angießen".
Ist die Form vorbereitet, fängt man an Metall zu schmelzen, dass ist für den Anfänger in der Regel sinnvoll, da so alles im Auge behalten werden kann. Mit zunehmender Erfahrung geht das aber auch parallel, oder man gießt zu zweit, was auch Spaß macht.
Um abzuschätzen wann da Metall die richtige Temperatur hat bedient man sich eines alten Tricks: Ein Schaschlikstäbchen wird in das geschmolzene Metall gehalten und wieder herausgezogen, raucht das Stäbchen ist man in etwa im Gussbereich. Hier ist die Erfahrung die man gewinnt natürlich Gold wert, so werden die Güsse von mal zu mal besser.

Hat das Material die erforderliche Temperatur und somit auch die benötigte flüssige Konsistenz.
Nun wir das Metall zügig (nicht schnell, nicht langsam) in die vorbereitete Form gegossen.
Nach dem Befüllen der Form wird diese mit behandschuhten Händen vorsichtig aufgestoßen (sanft und vorsichtig, heißes Metall ist nicht so harmlos wie es scheint). Dadurch setzt sich da Metall etwas in der Form und Luftblasen könne leichter hochsteigen.
Dann stellt man die Form für ca. 5 Minuten zur Seite und lässt den Guss in der Form soweit abkühlen, dass das Metall fest wird. Man kann dann entweder eine Pause einlegen, weiteres Metall schmelzen oder eine weitere Form vorbereiten und gießen.

Ist der Guss erstarrt und etwas runtergekühlt, legt man die Form vor sich und löst die Klammern bzw. Gummibänder. Dann trennt man vorsichtig die beiden Hälften und entnimmt den Gussrohling mit einer Zange. Je nach Form (Kautschuk) muss die entsprechende Hälfte etwas gebogen werden damit diese den Rohling freigibt.
Ist dies geschehen legt man den vermutlich noch recht heißen Rohling mit der Zange zur Seite und kann die Form direkt zum nächsten Guss vorbereiten (Pudern/Rußen und Zusammensetzen).

Sicherheitshinweise:
Zinngießen sollte nur von Erwachsenen bzw. unter Aufsicht von Erwachsenen betrieben werden.
In jedem Fall ist mit der Schmelze verantwortungsvoll umzugehen da sonst Verletzungs- und Brandgefahr besteht.

Fortsetzung folgt

Montag, 17. August 2009

Zinnfiguren Tutorium Teil II.

Benötigtes Werkzeug

Es gibt eine Menge Werkzeug die man benutzen kann, man braucht aber im Grunde genommen nur ein paar Grundlegende Dinge:

- 1 Gießkelle
- 1 Zange
- 1 Seitenschneider
- Handschuhe
- 1 Löffel mit isoliertem Griff
- 1 Pinsel
- 1 Schale
- 1 Schürze

Die Gießkelle

Hier gibt es viele Möglichkeiten, zum einen gibt es da extra gefertigte kleine Gießkellen oder Pfännchen mit denen sich gut arbeiten lässt, in einigen Anfängersets sind die auch meist schon enthalten.
Natürlich kann man auch hier auf Flohmärkten nach kleinen Pfannen suchen, mitunter findet man dort auch Gießkellen aus dem Fachhandel, die weiterverkauft werden. Ich benutze derzeit zwei Kellen/Pfännchen die ich ebenfalls auf dem Flohmarkt fand mit beiden lässt sich ohne Probleme gießen.
Als weitere Möglichkeit kann man im Haushaltsbedarf nach kleine Kasserollen oder Pfannen suchen die dem selben Zweck dienen können.
In jedem Fall sollte man daran denken Pfannen mit isoliertem Griff zu wählen, da man immerhin mit mehr als 300 Grad heißem Metall arbeitet.

Die Zange

Hier reicht eine Handelsübliche Kombizange mit der man den heißen Guss nehmen und bewegen kann, oder Metallstücke in die heiße Kelle geben kann (das ist sicherer da sonst Verletzungsgefahr bestehen könnte).

Der Seitenschneider

Wenn die Figur gegossen und abgekühlt ist, muss der Angussstutzen (das dicke Ding am Einguss) vorsichtig abgetrennt werden. Hier hat sich ein guter Seitenschneider bewährt.
Auch wenn man ihn erst bei den Bemalvorbereitungen wirklich braucht, sollte er beim Gießen immer greifbar sein.

Handschuhe?!

Gut Leder Arbeitshandschuhe sind hier zu empfehlen. Hier sollte nicht gespart werden und zu Billigware gegriffen werde, die entweder aus Gummi (Verletzungsgefahr!) besteht oder aus Leder gefertigt wurde, dass mit giftigem Chromat belastet ist.
Die Handschuhe sollen die Hände beim Gießen vor eventuellen Metallspritzern oder heißen Rohlingen schützen. Auch hier muss immer wieder bedacht werden: Vorsicht, heißes Metall ist nicht harmlos!

Löffel

Der Löffel sollte einen Isolierten Griff haben (ansonsten mit der Kombizange halten).
Mit ihm soll die "Haut" die sich beim Erhitzen des Metalls durch Luftzug bildet vor dem Guss zur Seite geschoben werden, damit keine Klümpchen einen Gusskanal verstopfen können und das Metall besser ausfließt. Nach dem Guss kann man diese Rückstände dann vorsichtig aus der Kelle entfernen.

Pinsel und Schale

Mit dem Pinsel wird das Formenpuder welches als Trennmittel fungiert in die Form gebracht, das überschüssige Puder wird dann durch ausklopfen über einer Schale wieder entfernt.

Schürze

Nun, die Schürze hat die Funktion, die von den Handschuhen für die Hände erfüllt wird, bezogen auf den Oberkörper.
Lederschürzen wären natürlich Ideal, in Ermangelung dessen reicht aber auch eine dicke Baumwollschürze. Baumwollstoff deswegen, da dieser sehr schwer entzündlich ist, Kunstfaser würde schmelzen und die Haut verletzen, oder Feuer fangen und ebenfalls schmerzhafte Brandwunden hervorrufen.

Fortsetzung folgt

Sonntag, 16. August 2009

Zinnfiguren Tutorium Teil I.

Etwas verspätet beginne ich hier nun mein Zinnfiguren Anfänger-Tutorium in dem ich alle Grundkenntnisse mal niederschreiben werde.

Es gibt vier grundlegende Teilbereiche:

- Material und Zubehör
- Benötigtes Werkzeug
- Der Guss
- Nachbereitung der Rohlinge
- Bemalung

Diesen Bereichen werde ich mich nach und nach widmen
Kommen wir also zunächst zu:

Material und Zubehör

Am Anfang steht die Form.
Was simpel klingt ist am entscheidendsten, und muss an die Vorliebe des Gießers angepasst sein.
Es gibt zunächst drei Haupttypen von Formen mit denen Zinnfiguren geschaffen werden können:
1. Die klassische Schieferform, sie ist eine der ältesten Formenarten die es gibt. Mit Ihr werden ausschließlich Flachfiguren hergestellt, deren Vorlage zunächst in den Stein eingraviert wird.
Da ich mich bisher nur mit halbplastischen Güssen beschäftigt habe, werde ich meine Tipps ausschließlich auf solche beziehen, der Komplettheit halber sei diese Methode dennoch genannt.
2. Metallformen, diese sind sehr haltbar und bieten recht gute Abgüsse. Mir sind sie jedoch bisher nur von einem Hersteller bekannt. Vorteil dieser Formen ist eindeutig die Haltbarkeit jedoch muss hier idealerweise vor dem Guss "gerußt" werden, d.h. die Form wird über einer Kerze mit einer Rußschicht versehen, die als Trennmittel fungiert. Rußen ist zwar recht günstig, macht aber notwendig, dass jede Figur vor der Bemalung gründlich gesäubert wird, da sonst Farbverfälschungen auftreten.
3. Kautschukformen, diese sind meist meine Wahl. Diese Formen aus hitzebeständigem Silikonkautschuk sind zwar nicht ganz so haltbar und lassen nach einigen hundert Abgüssen etwas im Detail nach, sind dafür aber sehr gut zu handhaben. Als Trennmittel dient Formenpuder ("Talkum"), welches vor dem Guss in die Form eingebracht wird.
Silikonformen sind zur Zeit die dominierende Form im Vertrieb von Gießformen, und können daher für eine große Zahl von Motiven aus unterschiedlichen Epochen beschafft werden. Teilweise sind diese Formen für einen Bereich zwischen Antike und Deutsch-französischem Krieg 1870-71 verfügbar.

Das Gussmaterial.
Das Material aus dem die Figuren gegossen werden ist ebenso fundamental wie die Form selbst.
Es gibt verschiedene gängige Metalle und -legierungen (Gemische aus Metallen) die im Handel zu beziehen sind, und sind unter Umständen dem Anfänger zu empfehlen.
Grundlegende Bestandteile sind Zinn und Blei.
Zinn ist relativ leicht zu beschaffen, entweder man versucht es bei einem Altmetallhändler /Schrottplatz oder, was ich mache, man geht auf einen Flohmarkt und sucht in den Kartons mit billigem Krimskrams nach Zinntellern und Zinnbechern. Vorteil ist hierbei, das bei gestempelten Zinngefäßen mit hoher Wahrscheinlichkeit Reinzinn vorliegt, was für Zinngeschirr vorgeschrieben ist. Meist zahlt man pro Becher zwischen 50 Cent und 1 €, und hat aus diese Weise schonmal genug Zinn für ein paar Güsse.
Blei ist ähnlich leicht über den Altmetallhändler zu bekommen, man sollte jedoch bei diesem Metall vorsichtig sein, da Blei bei Verschlucken giftig ist. Handhabt man es mit dem nötigen Respekt und Vorsicht kann man jedoch beruhigt damit arbeiten. Trotzdem: Niemals vergessen was man da bearbeitet und vorsichtig sein!
Sollen die Güsse gelingen sollte man erwägen eine Zinn-Blei-Legierung zu verwenden, wenn man kein teures Detailmetall verwenden möchte, was übrigens sehr gute Ergebnisse liefert.
Blei lässt die Schmelze (das Metall) leichter in die Form fließen, es entstehen detailliertere Güsse, benutzt man Reinzinn, und die Temperatur stimmt nicht, gibt es oft zu glatte Figuren oder verzerrte Details. Gängige Mischungen sind 90% Zinn, 70% Zinn sowie 60% Zinn, der Rest wir mit Blei "aufgefüllt". Welche Mischung man nimmt hängt von der Figur ab da die unterschiedlichen Verhältnisse verschiedene Eigenschaften bezüglich der Weichheit des Resultates aufweisen. Gießt man eine Kanonenminiatur wählt man lieber Härtere Gemische (z.B. 90%), soll jedoch ein Soldat entstehen greift man je nach Komplexität und Filigranität auf weichere Mischungen zurück, so kann vermieden werden, dass beim herausnehmen der Figur aus der Form eine Muskete oder ein Säbel aufgrund seiner dünnen Form bricht.

Der Gießofen.
Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten: Trockenspiritusbrenner ("Esbitkocher"), Kochplatten bis hin zu speziell angebotenen elektrischen Gießkellen und Gießöfen.
Naja, der Brenner bringt kaum genügend Leistung um längere Zeit Gießen zu können, ich selbst verwende ein Elektrokochplatte, diese ist praktisch und bringt ausreichend Leistung um das entsprechende Metall zu schmelzen.
In jedem Fall rate ich jedoch davon ab den heimischen Kochherd zu verwenden. Ab und zu fallen schonmal kleiner Verschmutzungen an, wenn das auf dem Herd passiert, wird die Hausherrin oder der jeweilige nächste Nutzer das nicht so toll finden und die Karriere als Gießer könnte all zu schnell enden.

Fortsetzung folgt

Dienstag, 4. August 2009

Preussische Grenadiere von Zvezda

Soeben habe ich beim surfen die ersten Fotos vom neuen Zvezda-Set gefunden.
Nach langer Durststrecke kommen jetzt endlich wieder Soldaten aus der Zeit Friedrichs des Großen in 1:72 auf den Markt.
Das Deckelbild der Box lässt das Sammlerherz höher schlagen (marschierende Posen, nicht nur schießende!) und die Firma Zvezda ist Grund zur Annahme, dass die Qualität der Figuren gut sein wird.
Diese polnische Seite zeigt endlich auch Fotos vom Inhalt der Packung.
Leider muss ich sagen bin ich etwas enttäuscht.
Für das gewählte Thema sind einfach zu viele Posen drin!
Ansonsten scheinen die Figuren die gewohnte Qualität des russischen Herstellers zu haben. Ein weiteres Mal wurden Figuren zu Gunsten der Plastizität aufgeteilt, was besonders bei den schießenden Posen gut sein dürfte.
Der Offizier scheint ein wenig seltsam in Bezug auf Kopfhaltung zu sein, irgendwie scheint der Hals zu lang zu sein.
Sehr schön sehen jedenfalls schon einmal Unteroffizier, Fahneträger und Musiker aus.
Mal abwarten was http://www.plasticsoldierreview.com dazu sagen wird.
Ich bin mal gespannt wann der erste deutsche Händler diese Figuren haben wird, man darf gespannt sein.

Sonntag, 2. August 2009

Seit Eröffnung dieses Blogs ist noch nicht viel passiert.
Ab dem 12. August wird sich das aber ändern, versprochen.
An dieser Stelle kündige ich schon einmal ein kleines Tutorium an zum Theme Zinngießen, dass ich für einen Freund schreiben werde der gerade damit beginnt, und was darauf abzielen wird die Basics zum Gießen von Zinnfiguren aufzuschreiben.
Vermutlich werde ich mich ein wenig mit Neuerscheinungen aus dem Bereich Figuren auseinandersetzen, mal sehen.
Nunja, dass wärs fürs erste mal wieder.
Bis bald!